Besteht ein Wohnhaus aus mehreren Wohnparteien, seien es Mieter oder Eigentümer, treffen oftmals verschiedenste Wünsche, Vorstellungen und Erwartungen an das gemeinsame Wohnen aufeinander. Dies gilt auch für öffentliche, gewerbliche und Büroräume. Die Hausordnung regelt in diesem Fall das Zusammenleben der verschiedenen Parteien. Sie schafft Richtlinien für alle Bewohner und dient als Orientierungspunkt, um Streit zwischen Bewohnern zu vermeiden und gleiche Wohngrundlagen für alle Anwohner zu schaffen. Die Hausordnung sollte das Zusammenleben nicht einschränken, sondern sinnvolle Grenzen schaffen, welche die Bewohner dazu anregen, aufeinander Rücksicht zu nehmen.
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Jetzt loslegenWozu dient die Hausordnung
Die Hausordnung sollte stets dem Schutz- und Rücksichtszwecke dienen. In einem Wohnhaus stellt sie die gesetzlich geltenden Ruhezeiten zwischen 12 und 15 Uhr sowie zwischen 22 und 6 Uhr nochmals klar und bittet um deren Beachtung. Auch Brandschutzrichtlinien werden ausgewiesen, um mögliche Unglücke zu vermeiden. Weitere Sicherheitsaspekte, wie das stete Schließen der Haustüren oder die Unterlassung von Grillen in den Wohnungen, werden erläutert und geregelt. Sollte die Reinigung des Treppenhauses nicht in den Verantwortungsbereich eines Hausmeisters oder einer Reinigungsfirma fallen, trifft die Hausordnung auch Bestimmungen zur Reinigung der Hausflure. Die Hausordnung kann darüber hinaus Empfehlungen für das Leben innerhalb der Wohnungen aussprechen, wie das regelmäßige Stoßlüften und das angemessene Heizen, um Schimmelbildung in den Wohnungen zu vermeiden. Die Regeln zur Haustierhaltung sind entweder direkt im Mietvertrag oder aber in der Hausordnung verankert. Dauerhafte Verstöße gegen die Hausordnung, in die der Bewohner normalerweise mit der Unterschrift auf dem Miet- oder Kaufvertrag einwilligt, können ungewollte Folgen haben. Vermieter können Mietverhältnisse auf Grund von wiederholten oder vorsätzlichen Missachtungen der Hausordnung kündigen – in manchen Fällen sogar fristlos.
Da Hausbewohner manchmal ihre ganz eigenen Vorstellungen vom Zusammenleben haben, lohnt es sich, einen Blick in die Hausordnung zu werfen. Ist es erlaubt, Kinderwagen im Hausflur abzustellen? Darf mein Nachbar den Gemeinschaftskeller mit seinem Sperrmüll vollstellen? Ist es berechtigt, dass der ältere Herr nebenan sich an den Kinderschuhen im Hausflur stört? Um Streit zu vermeiden sollte jeder Bewohner vor einer Aktion, die aufgrund der Nutzung von Gemeinschaftsfläche (Hausflur, Gemeinschaftskeller, Gartenflächen) in die Befindlichkeiten der anderen Anwohner eingreift, nachlesen, ob sie vielleicht zu unterlassen sei. Sollte es dennoch zu Schwierigkeiten kommen, könnte ein freundlicher Hinweis auf die Einhaltung der Hausordnung Auseinandersetzungen und Unmut verhindern.
